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Themen zusammenfassen und übersichtlicher gestalten

Als Student die Übersicht zu behalten ist eine schwere Aufgabe. Viel zu viel Informationen befinden sich in den Skripten der verschiedenen Vorlesungen. Mehrere hundert Seiten von Skripten sind keine Seltenheit im Leben eines Studenten. Auch im beruflichen Alltag gibt es immer wieder Dokumente, welche uns tief Luft holen lassen. Von dem Berg an Informationen überwältigt, tendieren manche von uns zur sogenannten Aufschieberitis. Wir drücken uns solange vor den anstehenden Themen, bis diese dringend werden. Um diesem Aufschieben von Aufgaben zu begegnen, gibt es verschiedene Tricks und Tipps.
Der bekannte 10-Minuten-Trick hilft uns dabei, zumindest mit der bevorstehenden Aufgabe zu beginnen. Den inneren Schweinehund zu überwinden ist eine Kunst. Nehmen Sie sich einfach vor, die Unterlagen oder die Dokumente nur kurze zehn Minuten zu sichten. Nehmen Sie sich vor lediglich einen kurzen Überblick von den Dokumenten zu bekommen. Jeder von uns kann diese wenigen Minuten entbehren und damit die Hürde zum Beginn überwinden. Wir werden eventuell feststellen, dass der Berg an Themen doch nicht so groß ist wie ursprünglich vermutet. Wir werden eventuell sogar die Zeit aus den Augen verlieren und uns unbemerkt dreißig Minuten in das Thema einlesen. Wenn der erste Schritt gemacht ist, dann sind die darauffolgenden Schritte viel einfacher zu bewältigen.


Manchmal sind es jedoch soviele Themen, sodass Ihr erstes Handeln ein gnadenloses aussortieren sein muss. So sagte bereits Sokrates: „Wie viele Dinge es doch gibt, die ich nicht brauche.“ Dies lässt sich unter Zeitdruck noch leichter realisieren. Dennoch sollten Sie bei größeren Aufgabenpaketen stets darüber nachdenken, Themen einfach vollständig wegzulassen.
Ich erinnere mich noch an mein Abitur auf dem allgemeinbildenden Gymnasium. Damals sah der Lehrplan in der Oberstufe vor, dass sogenannte Sternchenthemen vom Lehrer behandelt werden müssen. Diese Sternchenthemen sind essenzieller Bestandteil der Abiturprüfung. Zwei Wochen vor Ende der regulären Schulzeit stellte unser Lehrer fest, dass wir anstelle der fünf vorgeschriebenen Sternchen-Themen lediglich vier Themen behandelt haben. Mit einem leichten Grinsen im Gesicht sagte er uns: „Mut zur Lücke.“ Dies konnte er natürlich nicht so im Raum stehen lassen, sodass er in den verbleibenden Unterrichtsstunden die Thematik kurz und prägnant abhandelte. In der Abiturprüfung selbst war dann tatsächlich dieses Themen Bestandteil einer Aufgabe, sodass einige Punkte von mir bereits nicht mehr vollständig erreicht werden konnten. Nichtsdestotrotz wurde die Prüfung bestanden, aber es war eine Lehre fürs Leben. Nicht immer stimmt der Merksatz „Mut zur Lücke“, doch er kann uns maßgeblich beim Lernen helfen. Viele Themen haben keine besondere Relevanz, sodass ein Aussortieren der Dokumente beim Lernfortschritt wahre Wunder bewirken kann. Der Berg an Aufgaben kann somit schlagartig schrumpfen und für ausreichend Motivation sorgen.
Sie haben bestimmt die Worte von Robert Browning schon einmal gehört: „Weniger ist mehr.“ Entweder es wird einiges an Lerninhalten und Dokumenten aussortiert oder wir fassen die Inhalte kurz und prägnant zusammen. Dies erleichtert zum einen das anschließende Lernen und zum anderen bleibt schriftlich Notiertes länger in unserem Gedächtnis verankert. Durch das schriftliche Zusammenfassen aktivieren Sie mehrere gedankliche Prozesse in Ihrem Kopf. Sie lesen den Inhalt zuerst durch, bevor Sie sich Gedanken über eine prägnante Zusammenfassung machen. Dadurch durchläuft der Inhalt Ihren Kopf mehrfach und verbessert dadurch den Lerneffekt. Je mehr Sie wegstreichen können und inhaltlich in ausreichender Form zusammenfassen können, desto fokussierter sind Ihre Gedanken im Nachhinein. Anstelle von zwanzig Textabschnitten, haben Sie den Inhalt in einen kurzen Textabschnitt zusammengefasst. Denken Sie darüber nach. Was wird sich wohl leichter lernen lassen? Genau, je weniger zu lernen ist, desto schneller und einfacher wird das Lernen selbst. Der persische Dichter Maulânâ Abdurrhamân Dschâmî thematisierte in einem seiner Gedichte, dass wir uns nicht beklagen sollen, wenn kein Mensch unser Wort begehrt. Denn wir müssen hierzu nur minder reden, denn Minderkeit vermehrt der Ware bekanntlich Wert.
Beim Zusammenfassen müssen Sie jedoch unbedingt beachten, dass Sie dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ihre Formulierungen müssen inhaltlich korrekt sein, denn sonst sind die geschriebenen Sätze nicht selbst erklärend. Gleichzeitig sollte Perfektionismus vermieden werden. Wenn Sie zu detailliert die jeweiligen Inhalte zusammenfassen, dann kostet dies wertvolle Zeit. Durch eine Vorgehensweise Satz für Satz und Absatz für Absatz arbeiten Sie sich strukturiert von Kapitel zu Kapitel.



Wann hatten Sie zuletzt einen großen Berg an Aufgaben vor sich liegen? Während des Studiums oder tagtäglich im Beruf. Es gibt immer diese einen Momente, in denen uns die Aufgaben über den Kopf wachsen. Gedanklich erschöpft haben Sie diese Aufgaben vor sich hingeschoben? Denken Sie darüber nach, ob nicht die Anwendung der genannten Methoden das nächste Mal für mehr Motivation sorgen kann:

-          10 Minuten Trick
-          Konsequentes Aussortieren unnötiger Inhalte
-          Schriftliche Zusammenfassung für einen besseren Überblick

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