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Der richtige Zeitpunkt zum Lernen


Damit wir mit voller Konzentration lernen können bedarf es einer ausreichenden Aktivität unseres Geistes. Nur wenn wir im Kopf ausreichend konzentriert sind werden wir die höchste Leistungsfähigkeit abrufen können. In den meisten Büchern über effizientes Lernen findet man die Zeit-Lernkurve. Diese beschreibt, zu welcher Tageszeit unser Körper und unser Geist die höchste Leistungsfähigkeit besitzt. Wie wir uns denken können ist dies direkt nach dem Aufstehen und der eigentliche Höhepunkt wird im Laufe des Vormittages erreicht. Die Müdigkeit tritt dann stets gegen Nachmittag ein. Sei es als wir damals die Schulbank gedrückt haben, im Auditorium an der Hochschule saßen oder im Berufsleben nach der Mittagspause zurück an den Schreibtisch kamen. Wichtige Aufgaben sollten wir demnach am frühen Vormittag erledigen um unsere Leistungsfähigkeit und Effizienz zu nutzen. Dies trifft auf den Durchschnitt der Bevölkerung zu. In diesem Kapitel möchte ich Ihnen nahebringen, welche Tageszeiten am Besten zum Lernen geeignet sind. Darüberhinaus lernen Sie neue Ansichten kennen welche Ihnen zukünftig die Entscheidung für die richtige Lernzeit erleichtern sollen.

Zu welcher Tageszeit erreichen wir unsere Ziele effizienter und somit schneller? Wir müssen uns diese Frage vor dem Hintergrund unseres täglichen Lernprozesses stellen. Denn zu unterschiedlichen Tageszeiten sind wir in anderen körperlichen und geistigen Verfassungen, um eine effiziente Zielerreichung zu realisieren. Jeder von uns ist ein Individuum mit eigenen Höhen und Tiefen des Lernens. Manche von uns können morgens besser lernen und manche eher abends. Ich selbst wache morgens auf und bin, voller Tatendrang, pünktlich im Büro. Andere Mitarbeiter kommen erst gegen 09:00 Uhr in das Büro. Jeder hat seinen eigenen Rhythmus. Doch der eigene Rhythmus kann sich über Jahre hinweg auch ändern.






[... Auszug aus dem Buch: Faktoren des beruflichen Erfolgs ...]

Der Fehler den die meisten Menschen machen ist, dass Sie nicht reflektieren. Ein Fehler, welcher nicht zur eigenen Verbesserung beiträgt. Beispielsweise fühlen sich manche Studenten morgens viel zu müde zum Lernen und lernen nur halbherzig den Vorlesungsstoff. Dies kostet jedoch viel mehr Zeit und offensichtlich sind sich darüber viele nicht bewusst, denn sonst würden Sie etwas an dieser Verhaltensweise ändern. Reflektieren Sie selbst in Ihrem Alltag, wann Sie sich müde und wann aktiver fühlen. Allein durch das Bewusstmachen, können Sie eine Tendenz für Ihre höchste Leistungsfähigkeit entwickeln. Die Ermittlung der optimalen Tageszeit zum Lernen sorgt für Transparenz, sodass Sie Ihren Tagesablauf gezielter an Ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit ausrichten können.
Nachdem ich für diese Transparenz während meines Studiums gesorgt hatte, passte ich meine Lernphasen entsprechend an. Ich versuchte vor allem neuen Vorlesungsstoff in den Phasen höchster Leistungsfähigkeit zu platzieren, sodass ich eine hohe Auffassungsgabe und somit ein hohes Lerntempo erreichte. Die Zuordnung von Aufgabenpaketen in die entsprechenden Leistungsphasen ermöglichte mir eine effizientere Zeitnutzung beim Lernen. Wiederholungen des Lernstoffes plante ich bewusst gegen Ende dieser höchsten Phasen ein. Leichte und monotone Aufgaben, wie das Zusammenfassen von Vorlesungsstoff oder Skizzieren grafischer Darstellungen, habe ich auf tiefe Phasen meiner Leistungsfähigkeit geschoben. Hierzu habe ich Ihnen ein kurzes Beispiel skizziert, indem Sie meine damalige Leistungsfähigkeit und die jeweiligen Aufgabeninhalte während meines Studiums näher dargestellt bekommen. Dies lässt sich problemlos auf den beruflichen Alltag übertragen, sodass Sie auch damit kostbare Zeit sparen können.

[... Auszug aus dem Buch: Faktoren des beruflichen Erfolgs ...]

Versuchen Sie ausreichend Transparenz über den Tag bezüglich potenzieller Lernphasen zu erreichen. Daraufhin gewinnen Sie die notwendige Erkenntnis über die Dauer einer einzelnen potenziellen Lernphase. Die Konzentration über mehrere Stunden aufrechtzuerhalten ist nur schwer möglich. In der Regel empfehle ich maximal eine Stunde als Lernabschnitt. Danach sollten Sie eine Pause machen. Ich plane auch bei längeren Besprechungen über mehrere Stunden immer wieder kurze Pausen ein. Der Effekt bei den Teilnehmern ist beachtlich. Zwar bin ich selbst kein Freund von körperlichen Betätigungen während den kurzen Pausen von Besprechungen, aber allein ein kurzer Toilettengang sorgt bei den meisten Personen im wahrsten Sinne des Wortes merklich für Entspannung. Beim Lernen gestaltet sich dies ähnlich. Machen Sie sich bewusst, wann Ihre Konzentration abnimmt und machen Sie dann eine kurze Pause. Danach können Sie mit einem vorher definierten Aufgabenpaket effizient weiter arbeiten.
Mein Arbeitstag neigt sich gegen 18:30 Uhr dem Ende zu. Leider war der heutige Tag etwas länger, sodass ich nicht viel vom Tageslicht mitbekommen habe. Dennoch war es ein zufriedenstellender Berufsalltag, da einige Themen abgearbeitet werden konnten. Auf der Heimfahrt von der Firma denke ich an den Fuchs zurück, dem ich früh morgens begegnet bin. Die Vorteile eines Frühaufstehers gehen mir nochmals durch den Kopf. Ich frage mich, wie habe ich heute von den frühen Morgenstunden profitiert? Habe ich meine Phase der höchsten Leistungsfähigkeit optimal genutzt? Heute konnte ich in aller Ruhe wichtige Themen abarbeiten, bevor sich das Büro nach und nach mit Mitarbeitern gefüllt hatte. An einer Abzweigung mit einem Stoppschild halte ich kurz an. Mein Blick schweift nach links und nach rechts. Beim Wiederanfahren höre ich die Laute einer Eule, worauf mein Kopf die gedankliche Brücke zum morgendlichen Fuchs geschlagen hat. Eine Eule als nachtaktives Tier hat somit auch über Generationen hinweg gelernt, die eigenen Vorteile sich zu Nutze zu machen. Sie fand Ihre höchste Leistungsfähigkeit in der Nacht. Daraufhin beschloss ich, zukünftig auch abends vor dem Schlafengehen, noch einmal meine Aufnahmefähigkeit zu testen.
In unseren Träumen verarbeiten wir bekanntlich diejenigen Erlebnisse, welche wir am Tage erlebt haben. Auch das Gelernte wird im Schlaf in das langfristige Gedächtnis abgespeichert. Im Tiefschlaf findet die Nachverarbeitung des Erlebten statt. Doch warum sollten wir nun vor dem Schlafen gehen nochmal lernen? Der Grund liegt darin, dass wir während dem Schlafen diejenigen Lerninhalte am Besten abspeichern können, welche erst vor kurzem von uns aufgenommen worden sind. In Abhängigkeit unserer emotionalen Bindung zu Gelerntem oder unseren täglichen Erlebnissen, speichern wir die Informationen unterschiedlich ab. Stellen Sie sich vor, Sie schauen abends noch einen Film an. Sie entwickeln eine hohe emotionale Bindung durch den Tod des Hauptdarstellers. Ihre Gedanken im Traum werden sich aus diesem Grund im Wesentlichen darum drehen. Ihr Kopf ist die gesamte Nacht damit beschäftigt, diese emotionale Information zu verarbeiten. Um einen solchen Effekt zu vermeiden, ist es beispielsweise als Student hilfreich, vor dem Schlafengehen wichtige Lerninhalte nochmals zu wiederholen. Oder wenn Sie berufstätig sind, dann denken Sie vor dem Schlafen gehen nochmals über Ihre heutigen Lerneffekte nach. Was haben Sie gelernt? Welche Erfahrungen haben Sie gesammelt und welchen Mehrwert haben Sie daraus? Ihr Gehirn wird diese Informationen eher verarbeiten als Inhalte, die Sie über den Tag hinweg gelernt haben. Bitte verstehen Sie mich an dieser Stelle nicht falsch. Es bedarf der Ermittlung der individuellen optimalen Lernzeitpunkte. Das Lernen ist ein ganztägiger Prozess. Starten Sie diesen Prozess, damit Sie das Ende des täglichen Lernprozesses erreichen. Der altiranische Religionsstifter Zarathustra betonte, dass in jedem Anfang bereits das Ende liegt.

[... Auszug aus dem Buch: Faktoren des beruflichen Erfolgs ...]





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