Unsere Fortschritte beim Lernen und im späteren Berufsleben können
maßgeblich an der eigenen individuellen Lernkurve abgelesen werden. In der
Wirtschaft kennt man dies als sogenannten Erfahrungskurveneffekt. Dieser
Erfahrungskurveneffekt beschreibt vereinfacht gesagt, wie durch steigende
Produktionsmengen die verhältnismäßigen Kosten reduziert werden. Je länger wir
bspw. bestimmte Artikel produzieren, desto leichter tun wir uns, aufgrund
unserer Erfahrungswerte, mit der Produktion der Artikel. Je öfter Sie einen
Vorgang wiederholen, desto mehr Routine entwickeln Sie dabei. Als Effekt sind
wir bei der Produktion somit effizienter und die Kosten lassen sich dadurch senken.
Somit stehen die Kostenwirkungen in einem bestimmten Verhältnis zur
Produktionserfahrung. Ähnlich verhält sich dies mit unserem persönlichen Wissen
und unseren Erfahrungen. Je mehr Erfahrungen wir im Leben gesammelt haben, desto
einfacher tun wir uns mit neuen Themen. Desto einfacher lernen wir und desto
produktiver sind wir. Somit hat jeder von uns eine individuelle Lernkurve.
Diese beschreibt, wie hoch unser bisheriger Wissensstand ist und wie viel
Aufwand wir, in Form von Zeit, für den nächsten Erfahrungszuwachs benötigen.
Doch um die
wesentlichen Bausteine in unserer Lernkurve ablesen zu können, müssen wir
wissen, wie sich diese Lernkurve zusammensetzt. Wir müssen wissen, welche
Aspekte darauf Einfluss nehmen und wie wir aktiv darauf Einfluss nehmen können.
Gerne denke ich an die Worte von Henry Ford, der Personen dann als alt
bezeichnet, wenn diese aufhören zu lernen. Dies betrachtete er völlig
unabhängig vom Alter der Personen. Sobald Sie Ihre Lernkurve nicht mehr weiter
fördern, werden Sie einen geistigen Zustand des Alterns erreichen. Egal ob Sie
diesen Zustand mit dreißig Jahren erreichen oder erst mit siebzig Jahren.
Starten Sie erfolgreich in den Beruf. Meistern Sie den Berufseinstieg ohne Probleme. Finden Sie heraus, welche Faktoren für beruflichen Erfolg wichtig sind. Erfahren Sie die Grundlagen beim effizienten Lernen und tun Sie sich leichter beim Lernen. Finden Sie heruas, wie Sie ein effizientes Zeitmanagement betreiben. Sie können erste Einblicke zu den Themen Multitasking, Motivation, Optimismus, Konzentration und Kommunikation erlangen.
Ich erinnere mich noch daran, wie ich in meiner schlichten dreiundzwanzig Quadratmeter kleinen Studentenwohnung saß und auf die erste Prüfung im Semester lernte. Womöglich habe ich für diesen Lernprozess mehr Zeit aufgewendet, als für sämtliche Klausuren während meines Abiturs. Ich hatte den inneren Anspruch nicht gleich bei der ersten Prüfung zu scheitern. Von Anfang an wollte ich mit voller Konzentration und ohne jeglichen Leichtsinn die Prüfung meistern. Immer wieder hörte ich von ausschweifenden Studentenpartys und dem typischen Nachleben eines Studenten. Doch gerade dies war zu Beginn des Studiums für mich absoluter Leichtsinn. Das eigene Leistungsniveau einschätzen zu können fiel mir dabei sehr schwer. Aus diesem Grund setzte ich mich hin und lernte wie noch nie zu vor. Als das Ergebnis der ersten Prüfung hervorragend war, konnte ich mein Leistungsniveau und meine Leistungsfähigkeit besser einschätzen. Ich konnte den Aufwand vom Lernen in Relation zum Ergebnis setzen. Diese Relation stellte ich für sämtliche weitere Prüfungen an. Ich entwickelte ein Gefühl dafür, welchen Zeitaufwand ich für welchen Lerneffekt benötigte. Meine Gedanken gingen jedoch noch etwas weiter. Wie konnte ich meine Lernstrategie weiter verbessern bzw. effizienter gestalten, um in noch kürzerer Zeit mir noch mehr Wissen anzueignen. Daraufhin machte ich mir ein Bild von meiner persönlichen zeitlichen Lernkurve. Diese Lernkurve stellte ich für jeweils unterschiedliche zeitliche Abschnitte auf. Für einzelne Prüfungen, für einzelne Semester, für das gesamte Studium und später auch für meine berufliche Laufbahn. Ich stellte fest, dass ich damit einen sehr guten Überblick und somit ein viel höheres Bewusstsein für meine zeitliche Nutzung beim Aneignen von Wissen hatte. Meine eigenen Lernkurven haben mir dabei geholfen, effizienter zu lernen. Der deutsche Zeichner Wilhelm Busch fasste diese Gedanken in einem Reim zusammen. Sinngemäß lautet sein Beschluss: Dass der Mensch, wie Sie und ich, etwas lernen muss.
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Ich erinnere mich noch daran, wie ich in meiner schlichten dreiundzwanzig Quadratmeter kleinen Studentenwohnung saß und auf die erste Prüfung im Semester lernte. Womöglich habe ich für diesen Lernprozess mehr Zeit aufgewendet, als für sämtliche Klausuren während meines Abiturs. Ich hatte den inneren Anspruch nicht gleich bei der ersten Prüfung zu scheitern. Von Anfang an wollte ich mit voller Konzentration und ohne jeglichen Leichtsinn die Prüfung meistern. Immer wieder hörte ich von ausschweifenden Studentenpartys und dem typischen Nachleben eines Studenten. Doch gerade dies war zu Beginn des Studiums für mich absoluter Leichtsinn. Das eigene Leistungsniveau einschätzen zu können fiel mir dabei sehr schwer. Aus diesem Grund setzte ich mich hin und lernte wie noch nie zu vor. Als das Ergebnis der ersten Prüfung hervorragend war, konnte ich mein Leistungsniveau und meine Leistungsfähigkeit besser einschätzen. Ich konnte den Aufwand vom Lernen in Relation zum Ergebnis setzen. Diese Relation stellte ich für sämtliche weitere Prüfungen an. Ich entwickelte ein Gefühl dafür, welchen Zeitaufwand ich für welchen Lerneffekt benötigte. Meine Gedanken gingen jedoch noch etwas weiter. Wie konnte ich meine Lernstrategie weiter verbessern bzw. effizienter gestalten, um in noch kürzerer Zeit mir noch mehr Wissen anzueignen. Daraufhin machte ich mir ein Bild von meiner persönlichen zeitlichen Lernkurve. Diese Lernkurve stellte ich für jeweils unterschiedliche zeitliche Abschnitte auf. Für einzelne Prüfungen, für einzelne Semester, für das gesamte Studium und später auch für meine berufliche Laufbahn. Ich stellte fest, dass ich damit einen sehr guten Überblick und somit ein viel höheres Bewusstsein für meine zeitliche Nutzung beim Aneignen von Wissen hatte. Meine eigenen Lernkurven haben mir dabei geholfen, effizienter zu lernen. Der deutsche Zeichner Wilhelm Busch fasste diese Gedanken in einem Reim zusammen. Sinngemäß lautet sein Beschluss: Dass der Mensch, wie Sie und ich, etwas lernen muss.
Für jede einzelne Prüfung während meines Studiums, machte ich mir meine
spezielle Lernkurve in Form einer Wurzelfunktion bewusst. Auf der Abszisse
(x-Achse) ist der zeitliche Verlauf beim Lernen dargestellt. Auf der Ordinate
(y-Achse) die potenziell erreichbare Note. Somit machte ich mir bewusst, dass
ich nur mit einem sehr hohen Zeitaufwand, eine sehr gute Note erzielen konnte.
Doch analog zum Pareto-Prinzip, erreichen wir mit einem relativ geringen
Aufwand (bspw. 20% Zeitaufwand) bereits ein akzeptables Ergebnis (80% der
maximal möglichen Note oder Punkte).
Diese Grafik soll Ihnen verdeutlichen,
dass es nicht immer sinnvoll ist, alle Details des Prüfungsstoffes zu lernen.
Wenn Sie ausreichend Zeit vor einer Prüfung haben, dann können Sie diese Zeit
dafür aufwenden, um die maximale Punktzahl oder die beste Note zu erreichen.
Doch wenn Sie nur wenig Zeit zum Lernen zur Verfügung haben, dann sollten Sie
sich diesen Lernkurveneffekt vor Augen führen. Verschenken Sie nicht unnötige
Lernzeit, um noch von einer 1,3 auf eine 1,0 zu kommen. Wenn Sie unter Zeitdruck
sind, dann kann es besser sein eher zwei Prüfungen jeweils mit der Note 2,0
(80% Lösung) abzuschließen, als eine Prüfung mit der Note 1,0 und die andere
Prüfung mit der Note 5,0. Denken Sie nochmals kurz über die Relation nach. Das
Prinzip ist einfach zu verstehen und bei korrekter Berücksichtigung, werden Sie
automatisch bewusster lernen und die Konzentration auf das Wesentliche legen.
Für jedes einzelne Semester führte ich mir
eine ähnliche Lernkurve vor Augen. In Abhängigkeit der Anzahl an bevorstehenden
Prüfungen, musste der entsprechende zur Verfügung stehende Zeitaufwand
eingeschätzt werden. Je mehr Prüfungen es waren, desto weniger Zeit stand für
jede einzelne Prüfung zur Verfügung. Auch hierbei müssen Sie sich bewusst
fragen, riskiere ich lieber weniger 1,0 Noten und dafür mehrere 4,0 oder sogar
5,0 Noten? Oder arbeite ich vor dem Hintergrund der persönlichen Lernkurven
lieber effizienter und erreiche dafür nicht die beste Note, dafür jedoch auch
keine extrem schlechte Note. Diese Betrachtungsweise soll Ihnen dabei helfen,
sich bewusst zu werden, dass ein übertriebener Zeitaufwand für eine einzige
Prüfung, Sie in das Hintertreffen einer anderen Prüfung kommen lässt. Während
meines Studiums habe ich viele Kommilitonen kennen gelernt, welche bewusst
Prüfungen in das nächste Semester geschoben haben. Dadurch entspannte sich der
Zeitdruck zum Lernen und es haben sich sicherlich in Summe bessere Noten
erzielen lassen. Ich selbst habe dies jedoch nicht gemacht, da ich mir vor
Augen geführt habe, dass sich dadurch im nächsten Semester wieder ein Zeitdruck
ergibt. Man schiebt die Welle der Prüfungen eher vor sich hin. Das Studium
zieht sich eventuell unnötig in die Länge und letztendlich steht man ein halbes
Jahr oder ein gesamtes Jahr später dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Die wirkliche
Erfahrung sammelte ich selbst tatsächlich im Berufsleben und mit dieser Ansicht
fokussierte ich mich bereits damals auf eine effiziente Lernkurve. In den
Worten von Laozi ist der Prozess des Lernens vergleichbar mit dem Rudern auf
einem Fluss. Sobald wir damit aufhören, werden wir zurückgetrieben und kommen
nicht mehr vorwärts. Das gilt nicht nur für die Ausbildung oder das Studium, es
gilt für das gesamte Berufsleben.
Wie stellen sich wohl die Lernkurven
für das Berufsleben dar? Sie haben alle einen ähnlichen Verlauf wie zuvor
geschildert. Denn jede einzelne Aufgabe im Berufsalltag lässt sich in einer derartigen
Grafik darstellen. Jede Karrierestufe beschreitet und durchläuft einen solchen
Verlauf. Zu Beginn werden Sie in kurzer Zeit sehr viel dazu lernen, bis Sie
merken, dass der Lernfortschritt Stück für Stück abnimmt. Dies resultiert bei bewusster
Wahrnehmung des geistigen Stillstandes bei vielen Arbeitnehmern in einem
Positions- oder Berufswechsel.
Aus diesem
Grund ist es wichtig, sich in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Fragen
Sie sich was Sie heute gelernt haben. Sind Sie damit zufrieden? Wenn ja, dann
befinden Sie sich noch im persönlichen Lernprozess. Doch wenn Sie unzufrieden
sind und Sie haben das Gefühl, dass Ihre Lernkurve stagniert, dann ist
Handlungsbedarf erforderlich. Legen Sie sich abends nicht in das Bett, ohne
sich selbst die Frage nach dem heutigen Lernfortschritt gestellt zu haben.
Dieser Ansicht war Georg Christoph Lichtenberg bereits im siebzehnten
Jahrhundert. Ruhen Sie sich nicht auf Erreichtem aus, sondern fördern Sie Ihre
eigene Lernkurve.
Lassen Sie sich das Kapitel nochmal in kurzen Gedanken durch
den Kopf gehen. Haben Sie das Grundprinzip verstanden? Entsprechend dem Pareto-Prinzip
muss jeder von uns überlegen, ob ein zusätzlicher Lernaufwand einen minimalen
Lerneffekt (Zielerreichungsgrad) rechtfertigt. Oder sollten wir unsere
wertvolle Zeit bereits für andere Themen verwenden?
Wie sieht Ihre aktuelle
berufliche Situation aus? Befinden Sie sich noch in einer Ausbildung oder
bereits im Berufsleben? Fragen Sie sich, wann Sie zuletzt einen größeren
Lerneffekt hatten. Wann hatte Ihre Lernkurve den letzten deutlichen Anstieg?
- Denken Sie vor dem Schlafengehen darüber nach, was Sie am heutigen Tag gelernt haben.
- Suchen Sie nach neuen Aufgabeninhalten, durch welche Sie Neues dazu lernen können und sich selbst persönlich weiter entwickeln können.
- Skizzieren Sie Ihre individuelle Lernkurve und suchen Sie darin nach erfolgreichen Lebensabschnitten, die Sie nach vorne gebracht haben.
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