Einmal im Jahr steht in der Regel das Mitarbeitergespräch oder -auch direkt gesagt- die Gehaltsverhandlung an. Hierbei treffen zwei verschiedene Interessen aufeinander.
Zum Einen möchte Ihr Chef möglichst wenig für Ihre Leistung bezahlen und zum Anderen möchten Sie möglichst viel für Ihre Leistung bekommen. Hier herrscht definitiv keine Kongruenz der Interessen, sodass das Gespräch stets interessant wird.
Woher kommt die Verlegenheit über Geld zu sprechen?
Stellen Sie sich vor Sie setzen sich selbstbewusst in das Verhandlungsgespräch hinein und sprechen das Thema Gehalt sofort an. Die anderen Themen wie bspw. Aufgabengestaltung, Ziele, Perspektiven und Arbeitszeiten sind für Sie zweitrangig. Für Sie ist aktuell nur das Gehalt entscheidend. Das Hier und Jetzt ist entscheidend.
Doch ist es so einfach das Thema Geld direkt anzusprechen? Wohl eher nicht. Sind es Erfahrungen aus der Kindheit, welche uns von diesem Gesprächsthema distanziert? Aussagen wie "Über Geld spricht man nicht!" oder auch; "Man sollte froh sein arbeiten zu dürfen." haben in unseren Köpfen zu einer derartigen Einstellung geführt.
Wer sitzt Ihnen gegenüber?
Es ist ihr Vorgesetzter, welcher auf selbe Weise in der Vergangenheit das direkte Gespräch für eine Lohnverhandlung gesucht hat. Nur nicht mit Ihnen, sondern mit seinem eigenen Vorgesetzten. Das Feilschen um mehr Gehalt beherrscht Ihr Chef noch besser als Sie.
Wenn Sie nicht mehr Gehalt fordern, geben Sie sich mit Ihrer aktuellen Situation zufrieden. Doch ein guter Mitarbeiter handelt so, als wäre er selbst Unternehmer und das Ziel jedes Unternehmers ist es mehr Geld zu verdienen. Für das selbe Geld arbeiten die wenigsten Unternehmer über Jahre hinweg.
50€ mehr Gehalt - "Kleinvieh macht auch Mist"
Haben Sie sich einmal gefragt, ob es sich lohnt wegen 50€ eine Gehaltserhöhung zu fordern? Nach Abzug von Steuern bleiben nur bspw. 30€ pro Monat übrig. Lohnt sich da die Diskussion und die Nerven? Sicherlich ja. Was wäre wenn Sie auf diese 50€ verzichten und beim nächsten Mal 300€ mehr bekommen? Sind in diesen 300€ ihre damaligen 50€ mit berücksichtigt? Wohl eher nicht in voller Höhe. Der Verzicht von 50€ zum aktuellen Zeitpunkt bedeutet nicht nur ein Verzicht auf die 50€ bis zur nächsten Gehaltsverhandlung, sondern bis zum Lebensende. Diese 50€ im Monat bedeuten 600€ im Jahr oder auch 18.000€ in 30 Arbeitsjahren.
Seien Sie sich bewusst, dass Sie diese 50€ im nächsten Verhandlungsgespräch nicht automatisch mehr bekommen.
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